Am 17. September 2025 fand auf Einladung der Raiffeisenbank im Fuldaer Land eG und der Kreissparkasse Schlüchtern in Großenlüder ein hochkarätig besetzter Workshop zum Thema „Proportionalität in der Bankenregulierung“ statt.
Als besonderer Gast war José Manuel Campa, Chairperson der European Banking Authority (EBA), vor Ort. Zudem nahmen weitere hochrangige Vertreter teil – darunter Hessens Finanzminister Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz, Nikolas Speer (Leiter der deutschen Bankaufsicht, BaFin), Stefan Pfau (Deutsche Bundesbank) und Michael Hoeck (Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbands).
Hintergrund: Bürokratie als größte Herausforderung
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie kleine und mittlere Banken von übermäßigen bürokratischen Anforderungen entlastet werden können. Laut einer aktuellen Umfrage des Genoverbands betrachten 94 % der Volks- und Raiffeisenbanken die zunehmende Regulatorik als größte Herausforderung – noch vor dem Fachkräftemangel.
Das Problem: Das europäische Single Rulebook behandelt große und kleine Institute nach dem Prinzip „One-Size-fits-All“. Was Wettbewerbsgleichheit schaffen sollte, entwickelt sich zunehmend zum Nachteil regionaler Banken.
Stimmen aus der Region
„Wir wollen für die Menschen vor Ort da sein – nicht vor allem Aufsichtsrecht interpretieren und dokumentieren“, betonte Torsten Leinweber, Vorstand der Raiffeisenbank im Fuldaer Land eG.
Auch wenn die Aufseher im Workshop erste Ansätze für mehr Verhältnismäßigkeit aufzeigten, sehen die Gastgeber noch Nachbesserungsbedarf:
„Bankenaufsicht ist wichtig, um Fehlsteuerung zu vermeiden. Was wir aber brauchen, ist eine sinnvolle Regulierung, die der Aufsicht und bestenfalls uns einen Mehrwert schafft. Das ist aktuell nicht der Fall“, so Leinweber.
Klare Forderung: Weniger Bürokratie
Für die regionalen Banken bleibt das Ziel eindeutig:
„Unser Auftrag ist es, den Mittelstand und unsere Kunden in der Region zu fördern. Dafür braucht es ein ‚EU – Small Banking Regime‘ bzw. weniger Bürokratie und eine verhältnismäßige Regulierung – vor allem seitens der EU. Getreu dem Motto: Weniger ist mehr!“
